Vor ein paar Wochen teilte ich hier meine Gedanken zum Thema Kinderwunsch - heute möchte ich ein paar Überlegungen zum Thema „Das ideale Alter beim Kinderkriegen“ anbringen. Auch ein Thema, bei welchem ich immer wieder staune, wofür Menschen eine - öffentliche - Meinung haben.
Manche Leute haben, wir hören es immer wieder, die Vorstellung, dass man nur ab einem und bis zu einem gewissen Alter Kinder zu haben hat. Alles ab Mitte 20 und bis Mitte 30 ist in Ordnung, davor und danach ist man entweder zu jung oder zu alt.
Sich zu diesem Thema eine Meinung zu bilden, ist aber eigentlich total absurd. Ob und insbesondere wann jemand Kinder hat, ist insbesondere eine Frage des Bereitseins. Und das wiederum ist etwas sehr Persönliches. Und, so muss ich aus eigener Erfahrung gestehen: Auch wenn ich mich damals bereit fühlte, Mutter zu werden, ist man nie bereit genug. Ab dem Moment der Geburt wird man immer wieder überrascht damit, wie es ist, Kinder zu haben. Man wächst aber in die neue Rolle rein - egal in welchem Alter.
Mit diesem Wissen im Hinterkopf, ist es doch eine seltsame Idee, dass wir ein Alter als richtig und ein anderes als falsch befinden. Übrigens: Was wir als richtig empfinden, ändert immer wieder mit den Veränderungen einer Gesellschaft, ist abhängig von der Ausbildung, die man gemacht hat, und so weiter. Denn wer sagt, dass es der wichtigste Fakt ist zu leben, bis das eigene Kind 50 ist? Schaut man entwicklungspsychologisch auf das Thema, ist es für das Kind relevanter, eine tragfähige sichere Beziehung zu den Eltern zu haben als deren pures Dasein bis zum 70. Geburtstag.
Seien wir doch auch in diesem Thema etwas toleranter miteinander.